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 Die Dornen meiner Tulpa

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Invidia
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BeitragThema: Die Dornen meiner Tulpa   Die Dornen meiner Tulpa EmptyDo Okt 08, 2015 1:46 am

Die Dornen meiner Tulpa

"Elena." hallte es durch ihren Kopf. Zum einen Ohr hinein, zum Anderen wieder heraus. "Elena!" wieder dieser Name. Sie blinzelte, wich von ihren Hausaufgaben ab und blickte zu ihrem Bett. Auf dem Bett saß Sarah. Sarah grinste ihr entgegen und war mit einem Schwung vom Bett aufgestanden. "Jetzt leg doch mal diesen Müll zur Seite und spiel mit mir." meinte Sarah genervt. Ihr Grinsen war nun verschwunden und sie sah Elenas Hausaufgaben so an, als wären diese kurz davor, die kleine Elena zu verspeisen. Das Mädchen, welches vor kurzem 11 geworden war, schüttelte den Kopf. "Ich kann nicht. Meine Lehrerin wird sonst wieder böse." entgegnete Elena ihrer Freundin, welche nun immer aufdringlicher wurde. "Na komm, ich helf dir später, wenn du jetzt spielen kommst." redete Sarah weiterhin auf sie ein, bis sie schließlich nachgab. Elena legte ihre Hausaufgaben beiseite und folgte Sarah aus ihrem Zimmer heraus. Die beiden gingen hinunter ins Wohnzimmer, in dem sich Elenas Vater aufhielt. Er schien zu schlafen. Neben ihm lagen wie immer leere Bierflaschen. Elena verzog das Gesicht und ihre Gesichtszüge verkrampften sich, da legte Sarah eine Hand auf ihre Schulter. "Du bist ihnen egal, aber ich bin hier. Und ich werde dafür sorgen, dass es dir gut geht." säuselte das brünette Mädchen. "Du kannst für eine Weile zu mir, wenn du willst." schlug sie Elena vor. Elena sah ihre Freundin mit großen Augen an. Ihre kristallblauen Augen zogen sie direkt in ihren Bann. Das Mädchen freute sich, denn sie wollte hier nur noch weg. Ihre Eltern waren traurig und das machte auch sie traurig. Ihre Eltern waren schon so lange traurig und sie fühlte sich dafür verantwortlich. Es war schon immer so gewesen. Irgendwann tauchte dann Sarah auf. Sarah machte zwar nicht ihre Eltern glücklich, aber sie machte Elena glücklich. Ihre Eltern wurden immer wütend, wenn Elena über Sarah sprach. Sie warfen ihr schlimme Dinge an den Kopf. Ab und an wurde sie dafür sogar geschlagen. Auch Hausarrest hatte sie bekommen. Ebenfalls wurde Elena zu einem Doktor geschleppt, der ihr komische Fragen gestellt hatte. Aber Elena verstand nicht wieso. Wieso mochte keiner ihre Freundin Sarah? Sarah hatte ihr erzählt, dass sie erst 7 war. Die beiden waren unzertrennlich. Dennoch wurden Elena Blicke voller Verachtung und Mitleid zugeworfen. Das Leben war unfair, und es löste in Elena eine solche Trauer aus, dass sie sich nur noch Sarah anvertraute. Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als Sarah nach ihrer Hand griff und sie nach draußen zog. Die beiden gingen zum kleinen See, der quasi direkt neben ihrem Haus war. Der See war wirklich nicht groß, dafür aber tief und es lebten sogar Fische darin. Elena wollte schon immer einmal Fische fangen, aber ihre Eltern hassten den See. Angeblich seien die Fische darin nicht gut. Sie war zwar jung, verstand aber, dass das nur gelogen war. Ein Auto kam angefahren und parkte vor dem Haus. Es war ein knallrotes Auto, aus dessen Tür Elenas Mutter stieg. Die Kleine winkte ihr fröhlich zu. Die Mutter ging sofort zu ihrer Tochter, zwang sich ein Lächeln auf und legte ihre Hand auf ihren Kopf. "Was machst du hier draußen?" fragte sie. Elena antwortete mit "Sarah und ich wollen im See spielen" Als ihre Mutter diese Worte hörte, verzog sich das falsche Lächeln in ein wütendes Gesicht und sie verpasste ihrer Tochter eine Ohrfeige. Elena schrie nicht. Sie weinte nicht. Sie war es schon gewohnt. Dennoch stiegen ihr Tränen in die Augen, weil sie es einfach nicht erwartet hatte, doch sie ließ nicht zu, dass diese Tränen ihre Augen verließen. Im nächsten Moment spürte sie einen Schmerz an ihrem Handgelenk. Ihre Mutter krallte in ihr Handgelenk und zog sie sofort Richtung Haus. Elena drehte sich nach Sarah, wollte nach ihr rufen, ließ es jedoch bleiben. Das hätte ihre Mutter nur noch wütender gemacht. Mit Gewalt wurde Elena in ihr Zimmer geschubst und eingesperrt. Keine Worte von ihrer Mutter. Elena verstand nicht. Es war, als würden die Eltern nicht wollen, dass sie Spaß hatte. Sie schmiss sich auf ihr Bett und drückte ihr Gesicht ins Kissen. Im nächsten Moment war sie vor Erschöpfung eingeschlafen. Dann kam es wieder. "Elena." hallte es durch ihren Kopf und sie erhob diesen, um sich erneut um zusehen. Sarah war bei ihr. "Ich bin dir nicht böse." sagte sie. Warum sollte sie auch böse sein? Elena warf ihr Fragezeichen entgegen. "Wegen dir bin ich einsam, aber das macht nichts, solange du mit mir spielst." kam es erneut von Sarah. Sie lief zum Fenster, welches offen stand. Es war inzwischen dunkel draußen. Der Mond hatte die Sonne verjagt. "Lass uns spielen gehen." im nächsten Moment kletterte Sarah aus dem Fenster, Elena folgte ihr natürlich. Ihr Zimmer befand sich im Erdgeschoss, deshalb war es nicht gefährlich. Die beiden liefen Hand in Hand, kichernd zum See. "Lass uns schwimmen gehen." flüsterte Sarah. Wie als ob sie gesteuert werden würde, lief Elena auf den See zu und sprang hinein. Sie konnte jedoch nicht schwimmen, also ringte sie nach Luft, versuchte mit aller Kraft wieder an die Oberfläche zu kommen. Sie spürte, wie sich jemand um sie schmiegte. Es war Sarah. Sarah wollte sie nicht gehen lassen. "Ich bin so froh darüber, nicht mehr alleine zu sein." Elenas Angst verschwand. Auch wollte sie nicht mehr ums Überleben kämpfen. Sie vertraute Sarah, weshalb sie nachgab und ihre Augen schloss.



Sonntag. Eine Menschenmenge hatte sich eingefunden, Tränen vergossen. So viele Tränen. Von jedem kam ein "Warum?". Ja, warum war es so gekommen? Es dauerte lange, aber irgendwann waren all die Menschen verschwunden. Sie waren nach Hause gegangen, um aus dem Schwarz zu kommen. Um dort zu trauern. Der Platz war deshalb leer. Nun waren sie alleine. Direkt nebeneinander befanden sich die Grabsteine.
Sie waren zusammen, ungetrennt so wie bisher auch. Der Wind wehte. Es war so, als wäre selbst der Wind traurig und als würde er ihre Namen flüstern. Die Namen von Elena und Sarah Cambell.
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